Interdisziplinäre (Stadt-)Räumliche Begehung als Handlungsansatz zur Sensibilisierung der subjektiven Sicherheit
Sich im Wohnumfeld sicher zu fühlen hat viele Ursachen. Dabei kann der Unterschied zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiver Sicherheitslage beachtlich sein. Ein Wohnquartier wird als unsicher wahrgenommen, wenn bestimmte Aspekte nicht ausreichend berücksichtigt werden. Dazu gehören baulich-planerische Mängel, wie zum Beispiel fensterlose Fassadenfronten oder zu enge Wegeführungen. Gleichzeitig spielen sozialräumliche Aspekte eine wichtige Rolle. Beispielsweise, wenn Mülleimer übervoll sind oder wenn eine Gruppe einen Raum dominiert.
Mit der interdisziplinären (Stadt)Räumlichen Begehung „Walk around your Hood“ können sowohl baulich-räumliche als auch sozialräumliche Aspekte erfasst werden, die das Sicherheitsgefühl stärken und aber auch negativ beeinflussen können. Die Zusammensetzung des Begehungsteams ist interdisziplinär. Je nach Problemstellung nehmen beteiligte VerantwortungsträgerInnen an der Begehung teil (Wohnungsunternehmen, kommunale VertreterInnen, Polizei, Soziale Arbeit, Müllabfuhr etc.). Diese sollen den Raum nicht nur als ExpertInnen begutachten, sondern anwaltlich die Interessen bestimmter Personengruppen vertreten, wie beispielsweise „kleiner Junge“, „junge Frau“, „ältere Person mit Rollator“ oder „Familienmensch mit Kleinkindern“.
(Stadt-)Räumliche Begehung zur Bewertung (un)sicherer Orte
Die gemeinsame Begehung dient dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch der beteiligten Akteure vor Ort und macht Netzwerkarbeit damit praxisnah und handhabbar.
Der gegenseitige Austausch der Expertinnen und Experten dient dazu, den Raum aus unterschiedlicher fachlicher Perspektive erfahrbar zu machen.