Der Beitrag des Sammelbands „Sicherheit in Wohnumfeld und Nachbarschaft aus interdisziplinärer Sicht“ aus der Reihe „Beiträge zur Sicherheitsforschung“ des LKA Niedersachsen befasst sich mit diversitätsorientierten Sicherheitsstrategien zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Lebensqualität in Städten und Stadtquartieren und widmet sich in diesem Zusammenhang Herausforderungen sowie kommunalen Maßnahmen und Akteur*innen im Umgang mit Sicherheit und Vielfalt.
Gesellschaftliche Diversität ist in vielen Städten urbaner Alltag und wird dort oftmals als Bereicherung für das städtische Leben wahrgenommen. Allerdings kann die urbane Sicherheit, im Sinne des Umgangs mit Kriminalitätsentwicklung, lokalen Konflikten und Auseinandersetzungen sowie dem Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort, durch eine wachsende gesellschaftliche Diversität herausgefordert sein. So entstehen insbesondere in super-diversen Stadtquartieren komplexe, dynamische und tendenziell unabschließbare Konflikte, Problemlagen und Herausforderungen, die auch die städtische Ordnung und Sicherheit betreffen und diversitätsorientierte Sicherheitsstrategien notwendig machen.
Der Beitrag befasst sich mit diesen diversitätsorientierten Sicherheitsstrategien als wichtigem Bestandteil zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Lebensqualität in Städten und Stadtquartieren und der Rolle der Kommunen in Bezug auf diese. Er stellt dazu zunächst die theoretischen Zusammenhänge zwischen Sicherheit und gesellschaftlicher Vielfalt dar und befasst sich anschließend mit Herausforderungen sowie kommunalen Maßnahmen und Akteur*innen im Umgang mit Sicherheit und Vielfalt. Dazu gibt er Eindrücke aus der kommunalen Praxis wieder und fasst kommunale Aktivitäten im Umgang mit Vielfalt und Sicherheit in den Handlungsfeldern (1) Information und Wissen, (2) Ordnungsmaßnahmen, (3) städtebauliche Maßnahmen, (4) sozialräumliche Maßnahmen und (5) Integrationsmaßnahmen zusammen. Insgesamt zeigt sich in den verschiedenen Handlungsfeldern ein breites Akteursfeld im Bereich von Sicherheit und Vielfalt, das sich mit den unterschiedlichen Handlungsbereichen wandelt. Dabei kommt es zu zahlreichen Kooperationen der verschiedenen Akteur*innen aus den Bereichen Sicherheit und Ordnung, Planen und Bauen, Sozialraum sowie Integration, die sich je nach Kommune, Problemkonstellation und Handlungsfeld in Zusammensetzung, Format, Komplexität und Formalisierung unterscheiden und im Beitrag genauer erläutert werden. Insgesamt zeigt sich, dass Kommunen an zahlreichen Stellen bereits diversitätsorientierte Sicherheitsstrategien umsetzen, die verschiedene Akteur*innen zusammenbringen und moderierend sowie inklusiv vorgehen.
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