Steigende Wohnkosten belasten vor allem Geringverdiener. Dies ist das Ergebnis der Ökonomen Christian Dustmann (University College London), Bernd Fitzenberger und Markus Zimmermann (beide Humboldt-Universität zu Berlin), die in einer umfassenden Studie den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Wohnungsausgaben und der Einkommensungleichheit in Deutschland untersuchen. Demnach ist die Wohnkostenlast für das untere Fünftel der Einkommensbezieher zwischen 1993 und 2003 von 27 Prozent auf 39 Prozent angestiegen, während ihr Einkommen um acht Prozent schrumpfte.
Die Wohnkosten des bestverdienenden Fünftels, dessen Einkommen im gleichen Zeitraum um rund acht Prozent anstieg, sanken hingegen von 16 auf 14 Prozent. Als Erklärung führen die Autoren u. a. an, dass Geringverdiener häufiger zur Miete wohnen, während viele Besserverdiener im Eigenheim leben. Hohe Mieten auf der einen und niedrige Bauzinsen auf der anderen Seite sorgen in der Folge für gesellschaftliches Konfliktpotenzial, indem sie Einkommensunterschiede verstärken und die ohnehin zunehmende soziale Ungleichheit in Deutschland verschärfen.
Quelle: Dustmann, Christian; Fitzenberger, Bernd; Zimmermann, Markus (2018). Housing Expenditures and In-come Inequality. ZEW Discussion Paper No. 18-048, Mannheim.