Das Beispiel zeigt, wie kommunale Akteur*innen aus den Bereichen Sicherheit, Soziales und Integration erfolgreich zusammenarbeiten, um das Zusammenleben und die Sicherheitslage in vielfältigen Quartieren zu verbessern.
Mit einer starken Zuwanderung aus Südosteuropa erlebten einige Mannheimer Quartiere eine Zunahme an Straftaten und Ordnungsverstößen sowie Spannungen und Konflikten in der sich wandelnden Bewohnerschaft. Diese Entwicklung war unter anderem auf schlechte Lebensbedingungen sowie divergierende Alltagskulturen und -normen der Zugewanderten zurückzuführen. So wurden bereits bestehende Vorurteile und Vorbehalte gegenüber den Neuzugewanderten verstärkt und das Zusammenleben in den betroffenen Vierteln erschwert. Um mit diesen Herausforderungen umzugehen, richtete die Stadt Mannheim gemeinsam mit weiteren Institutionen die behördenübergreifende „Arbeitsgemeinschaft Südosteuropa“ (AG SOE) ein.
Die AG SOE verbindet ordnungsrechtliche, sicherheitsbezogene und sozialintegrative Maßnahmen im Bereich der EU2-Zuwanderung, um die Kriminalitätsbelastung im Quartier zu reduzieren und um desintegrativen Entwicklungen vorzubeugen. Neben verstärkten Kontrollen gegen Ordnungsverstöße in den Quartieren, das Problem der Schwarzarbeit und die Unterbringung der Zugewanderten in prekären Wohnverhältnissen, fördert die AG SOE mithilfe eines Integrationsfonds bedarfsorientierte Beratungs-, Unterstützungs- und Integrationsangebote für Neuzugewanderte, um ihnen die Teilhabe an der Stadtgesellschaft sowie den Zugang zu Bildung, Arbeit und sozialer sowie gesundheitlicher Versorgung zu ermöglichen und um sie stärker in die Zivilgesellschaft einzubinden. Darüber hinaus werden interkulturelle Maßnahmen und Aktivitäten unterstützt, um Vorurteile und Vorbehalte zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den betroffenen Quartieren abzubauen und das respektvolle Miteinander im öffentlichen Raum und das Zusammenleben vor Ort zu stärken.
Praxisbeispiele diversitätsorientierter Sicherheitsstrategien